Freitag, 20. Februar 2015

König der weissen Rebsorten - zu Gast im Weinclub Ybrig


Der Riesling gehört zu den edelsten weissen Rebsorten und bringt in kühleren Weinanbaugebieten ganz hervorragende Trouvaillen ins Glas.

Deutschland gehört zu den Spitzenproduzenten dieser Weine, die oft an arbeitsintensiven Steillagen angebaut werden.

Riesling Weine werden auf ganz verschiedene Arten ausgebaut: von feinherb, trocken, Auslesen bis zu Spätlesen mit schöner Restsüsse. Deutsche Riesling Weine kann man jung geniessen und sie haben auch ein enormes Alterungspotenzial.

Die Riesling Weine der Mosel gehören zu den bekanntesten und besten. Und da gibt es Weinschätze zu entdecken, Einzellagen, Spitzenlagen rund um Traben-Trarbach. Die Weinberge mit ihrem typischen Schieferstein ergeben mineralisch, frische Weine.


Am nächsten Abend des Weinclub Ybrig haben wir die Gelgenheit, mehr über diese hervorragenden Weine zu erfahren und eine Reihe junger und alter Wein zu geniessen.

Wir können mit Dominik Betschart einen sehr erfahrenen Riesling-Kenner und engagierten Weinfreak bei uns begrüssen. Er kennt die Gegend und die Weine bestens. In seinem privaten Keller lagern ein paar Tausend Flaschen dieser edlen Tropfen. Schön, dass er sich bereit erklärt hat, einige dieser tollen Flaschen mit uns zu teilen - ebenso wie sein Weinwissen um die feinen Riesling Weine.

Spannend wird der Ausflug auch kulinarisch. Welche Speisen ergänzen diese Riesling Weine und kreieren ein besonders raffiniertes Gaumenerlebnis? Wir finden es bald heraus.

Freitag, 27. Februar 2015 um 19 Uhr im Landgasthof Rösslipost in Unteriberg.

Anmelden, dabei sein, geniessen:

info@bona-aestimare.ch          079 865 22 00   /  044 687 18 84

info@roesslipost.ch                 055 414 60 30

Montag, 2. Februar 2015

Auch sehr gute Weine können Polarisieren!

Ein spannender Abend. Und ein Lehrreicher dazu. Gute Weine sind gut, sehr gute Weine sind sehr gut. Objektiv und sachlich gesehehen. Aber ...

... Geschmack bleibt Geschmack - und individuell. Und auch sehr gute Weine können Polarisieren.

Der erste Abend 2015: spanische Monastrell und französische Mourvèdre - junge versus alte Weine, frische Frucht versus gereifte Noten, süsse Beeren versus animalisches Bouquet. Das gibt Anlass zu Diskussionen.

Zum Aufakt: Le Galantin - Rosé 2012 - Bandol AOC - Frankreich - aus der Magnum Flasche: Eine Assemblage aus Mourvèdre, Grenache und Cinsault. Zartes Lachsrosé mit orangen Reflexen. Frische florale Noten, ein Hauch Grapefruit und etwas Orangenschalen. Im Gaumen stoffig, dicht mit schöner Würze - gefällt. 16.5/20 BAP.

Ein toller Begleiter zur Vorspeise: Duett von Gänsebrust und marinierter Seeforelle.

Eine 3er Serie aus Spanien in Rot:

Alceno Roble 2012 - Jumilla - Spanien: eine Assemblage aus 70% Monastrell und 30% Syrah mit 4 Monate Barrique-Ausbau. Frischer Auftakt mit viel Frucht, roten Beeren, Noten von weissem Pfeffer. Trinkig, wiederum viel Frucht. Macht Freude - schöner Alltagswein. 16.5/20 BAP.

Alceno "12" 2011 - Jumilla - Spanien: die Assemblage vereint 85% Monastrell mit 15% Syrah und wurde - Nomen est Omen - für 12 Monate im Barrique ausgebaut. Schönes Bouquet, Brombeeren, schwarze Schokolade, Gewürznoten. Vollmundig und gut balanciert. 17.5-18/20 BAP.

Moragon Family Collection 2010 - Yecla - Spanien: wie der Werbetext schreibt - ein Monastrell Gigant. Reinsortig mit 15° macht ihn im Moment schwer zu geniessen. Im Bouquet tatsächlich ein vielschichtiges Kraftpaket mit Brombeeren, Tabak, Bitterschokolade, Gewürze. Im Gaumen wuchtig mit hoher, prägnanter Säure. Für mich im Moment schwer zu trinken - aber es wäre spannend, diesen Wein in 5 - 7 Jahren zu verkosten.

Zum Hauptgang: Lammgigot mit mediterranem Risotto und eine 3er Serie aus der AOC Bandol.

Gros Noré 2001 - Bandol AOC - Frankreich - aus der Magnum Flasche: trotz der langen Reife enorm frisch schon in der Farbe. Im Bouquet Veilchen, Brombeeren, Würze. Durchaus ein Anflug von Heu, Stroh und leicht animalischen Noten. Dicht, kraftvoll-elegant. Kommt vollmundig daher als schöner Esswein mit weiterem Potenzial. 18.5/20 BAP. Jetzt bis 2018.

Jean Pierre Gaussen - Longue Garde 2001 - Bandol AOC - Frankreich - aus der Magnum Flasche: immer noch frisches Purpurrot. Ein gewaltiges Bouquet mit Noten von Garrigue, reife Brombeeren, auch hier wieder ein Hauch animalische Noten. Im Gaumen frische Frucht, dichte Beeren, Schwarztee-Noten. Lang im Abgang. 19/20 BAP. Jetzt bis 2020.

Le Galantin - Cuvée Jeremy - Longue Garde 1998 - Bandol AOC - Frankreich. Ein Phänomen in doppelter Hinsicht. Die Magnum-Flasche habe ich am Nachmittag dekantiert. Der Wein im offenen Glas hat sich über zwei Stunden toll entwickelt. Dann beim Ausschenken entsteht der Eindruck von leichtem Kork oder Fehlnoten. Wie das? Das offene Glas um Mitternacht in Nachgang noch einmal geprüft: ganz wenig dieses reifen Weins standen acht Stunden an der Luft: keine Fehlnoten: schön - übrigens wie der Rest der Magnum-Flasche. Erstaunlich und ein ungelöstes Rätsel. Zum Glück waren zwei Flaschen desselben Weins in Normalgrösse mit dabei: Rubinrot mit reifen Noten. Burgundisch, weich und reif. Rote und schwarze Beeren, frische Piniennoten als wäre man auf einem Spaziergang in der Provence, Tabaknoten, balsamisch, animalische Noten. 18/20 BAP. Jetzt trinken.

Auch interessant zu lesen: unser Gast und Freund Adrian hat auf seinem Blog vvwine.blogspot.ch seine Eindrücke in einem interessanten Beitrag Monastrell vs. Mourvèdre veröffentlicht.

Zwei Mal die gleiche Rebsorte - zwei Welten. Beide sehr gut. Jedoch zeigen sich die Vorlieben bei einigen Besuchern für die eine oder andere Wein-Welt.

Zum Dessert übrigens: Mohnparfait mit Rotweinbirne.

Wir danken Kathrin und dem Küchen- und Serviceteam der Rösslipost für die Gastfreundschaft und die schön dekorierte Tafel.

Ende Februar geht es dann weiter mit deutschen Riesling - Weinen.