Sonntag, 28. Mai 2023

Weine aus Frauenhand ... sind sie wirklich anders?

Der Weinabend im Mai stand ganz im Zeichen der weiblichen Seite des Weins.

Unser Mitglied Jaqueline lud ein zu "Weine aus Frauenhand" und führte kompetent und unterhaltsam duch den Weinabend.

Wir lernten vier Frauen aus drei verschiedenen Ländern und ihre Weine kennen. Eigentlich waren es ja fünf, da auch Jacqueline ihren eigenen Rosé 2022 aus dem Wallis mitbrachte.

Bereits bei der freien Degustation vor dem Nachtessen konnten die Mitglieder und einige Gäste einen ersten Eindruck einer breiten Palette von Weinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gewinnen.

Im Nu herrschte im Höllenstübli im Engel ein «höllischer» Verkehr zwischen Degustationstisch und angeregt diskutierenden Gruppen. Für einmal konnten bereits alle später zum Nachtessen gereichten Weine vorgekostet werden. Bald wurden so die Favoriten auserkoren und für den weiteren Verlauf des Abends vorgemerkt. So gerüstet stiegen wir aus der Hölle in den Himmel respektive ins Himmelsääli.

Als kleine Überraschung starteten wir mit einem Amuse Bouche - Fisch mit Erdbeer-Pfefferminz Vinaigrette auf kleinem Risotto - begleitet von einem gekühlten, frisch abgefüllten Gamay 2022 der Kellerei Vin d’Oeuvre in Leuk-Stadt, Wallis. Dieser Wein mit einer Nase nach Erdbeeren und Noten von Pfefferminze begleitete das Amuse Bouche optimal.

Natürlich warteten nun alle gespannt, die Frauen hinter all diesen wunderbaren Weinen kennenzulernen. Jacqueline nahm uns daher rasch mit auf die Reise und startete in der Schweiz mit Isabella Kellenberger - Vin d’Oeuvre - Leuk-Stadt und Sandrine Caloz - Cave Caloz- Miège. Diese zwei Winzerinnen haben bereits miteinander studiert und ein Projekt verwirklicht.

 

Nach der Vorspeise ging die Reise weiter zu unseren nördlichen und östlichen Nachbarn, zu Sabine Ohler-Jost - J F Ohler - Gimmeldingen - Pfalz und Petra Unger - Weingut Petra Unger - Kremstal - Österreich.

So unterschiedlich die Winzerinnen und ihre Weine sind, einiges haben sie doch gemeinsam: Sie arbeiten alle naturnah oder biologisch, schauen über den Tellerrand hinaus, sind dynamisch und energiegeladen und produzieren Charakterweine.

Wie schon bei der Vorspeise konnten wir uns bei der Hauptspeise unsere zuvor ausgesuchten Lieblingsweine einschenken lassen und geniessen. Ein Wein stach in der Beliebtheitsskala besonders heraus: der Spätburgunder trocken «Alte Reben» 2018 von Sabine Ohler-Jost. Dieser Wein erinnert mit seiner Filigranität durchaus an beste Burgunder.

Wieder einmal war der Weinclub Ybrig auf neuem Terrain unterwegs, entdeckte viel Spannendes und wurde auch etwas philosophisch, dies nachdem Jacqueline mit uns ein abschliessendes Zitat der «11 Winzerinnen und ihre Weine» im Kremstal teilte:

Frauen haben Männern rein gar nichts voraus.

Sie schneiden die Triebe nicht unbedingt besser, fahren nicht besser Traktor oder pflügen gar ordentlicher.

Sie können die Beeren genauso gut oder genauso schlecht vor Krankheit und Schädlingen schützen. Nicht mehr, nicht weniger.

Frauen schneiden Trauben auch keineswegs penibler vom Stock.

Sie machen den Wein im Keller weder enthusiastischer noch behutsamer.

Sie sprechen auch nicht mehr mit dem Wein, als Männer es tun - und doch:

Wenn Frauen Wein machen, kommt Wein dabei raus, den viele Männer gerne machen würden.

Aber warum dem so ist, das wissen nur wir.


Das Hotel Restaurant Engel Wädenswil hat uns wie immer auf's Feinste verwöhnt mit einem ausgezeichneten Menü und einem wunderbaren Amuse Bouche als Surprise.

Ein Kompliment für das feine Essen und die schöne Präsentation geht an das ganze Küchenteam.

Den Abend im festlich gedeckten Himmelsääli haben wir genossen. Und wie immer ein freundlicher, aufmerksamer und professioneller Service - wir danken herzlich für die Gastfreundschaft.

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